Sie neigen zu Perfektionismus? Dann kann es sein, dass Sie sich selbst eine Falle stellen: Der Anspruch an sich selbst, perfekt zu sein, ist ein typischer Stressverstärker, der im Extremfall in den Burnout und in die Krankheit führt. Denn oft wird ein absolutistisch überhöhter Wunsch nach Erfolg, Selbstbestätigung und Anerkennung über Leistung im Beruf auf alle anderen Lebensbereiche übertragen. Die damit verbundenen falschen Denk- und Verhaltensmuster wurden in der Regel bereits in der Kindheit angelegt und erweisen sich daher häufig als überaus hartnäckig.
Doch es gibt Wege aus dieser Psychofalle. Neben der Bewusstmachung der eigenen Stresssituation, der Entwicklung förderlicher Gedanken und anderen Bewältigungsstrategien müssen Sie vor allem schrittweise ein neues Verhalten lernen und einüben, damit die eigene Fehlertoleranz steigt und gleichzeitig Ihr Selbstwert nicht allein von der Qualität der eigenen Leistung abhängig ist. Sie sollten in erster Linie lernen, sich an das zunächst unangenehme Gefühl zu gewöhnen, dass etwas in Ihrem Einflussbereich nicht perfekt ist. Und dazu müssen Sie dieses unangenehme Gefühl immer wieder bewusst herbeiführen. Nur so kann neurobiologisch der Weg für eine Denk- und Verhaltensänderung angelegt werden.
Probieren Sie es aus:
Trauen Sie sich und bleiben Sie am Ball, haben Sie aber auch Geduld mit sich. Denn wenn Sie perfektionistisch gegen Ihren eigenen Perfektionismus kämpfen, werden Sie erneut in die Falle gehen. Fest verankertes Denken und Handeln lassen sich nun einmal nicht innerhalb weniger Wochen grundlegend verändern. Und eine gesunde Portion Perfektionismus dürfen Sie sich ruhig bewahren.