"Die Woche vor dem Urlaub war Stress pur. Wie genau genommen auch schon die Wochen davor. Ich verabschiede mich in aller Zerrissenheit. Die Vorfreude auf den Urlaub ist gepaart mit einer guten Portion schlechten Gewissens, weil vieles irgendwie unfertig ist und nun in Kollegenhand wandert. Aber ich weiß: Jetzt muss ich in den Erholungsmodus umschalten, wenn's mit der - dringend notwendigen - Erholung etwas werden soll. Und ich muss nach meinem Urlaub etwas ändern. Denn so geht's ja nicht weiter, das wird mir sonst alles zu viel. Ich weiß ja eigentlich genau, was mich stresst und wo ich etwas ändern muss. Auch das Thema Sport muss ich dringend angreifen. Und mit vollen Batterien pack' ich's bestimmt."
So denken viele, die bereits in die Stressspirale eingestiegen sind. Doch nach dem Urlaub kommt oft der Praxisschock in seiner ganzen Brachialität. Hunderte von Mails warten auf Bearbeitung ebenso die Kollegen mit Updates und Übergabemeetings, ein Kunde signalisiert Unzufriedenheit, zwei Neukundenanfragen liegen auf dem Tisch, der Chef erwartet asap Input für das nächste Budget, "Schön, dass Du wieder da bist, kannst Du mal eben ...", "Denk`dran, morgen ist unser Strategieworkshop, Du hast Dir ja sicher in Deinem Urlaub schon mal Gedanken dazu gemacht" - die Liste von Anforderungen scheint schier endlos. Das Ergebnis: Die Umsetzung der guten Fortsätze wird in die Zukunft vertagt, der Stressmodus ist (dauer)aktiviert. Und die Stressspirale geht in die nächste Stufe.