Einen Burnout muss man sich erarbeiten. Was auf den ersten Blick zynisch klingt, ist Fakt. Denn ein Burnout kommt nie über Nacht, er ist vielmehr das Ergebnis eines schleichenden Prozesses: Zumeist haben die Betroffenen über Jahre hoch engagiert gearbeitet, nicht selten als Top-Performer mit hohen Ansprüchen an sich selbst und mit einer nahezu unbegrenzten Leistungsbereitschaft. Sie haben die emotionale Distanz verloren, sich selbst ausgehöhlt, und zwar durch ungünstige Einstellungen, ein konsequentes Befolgen stressverstärkender innerer Antreiber und durch das beharrliche Ignorieren psychischer und physischer Belastungssignale.
Entgegen der landläufigen Meinung ist der Burnout keine eigenständige Erkrankung. Burnout bezeichnet vielmehr einen dauerhaften schweren Erschöpfungszustand als Folge einer chronischen Stressreaktion mit einer Vielzahl potenzieller seelischer und körperlicher Symptome. Und ebenso wie man sich diese Symptome erarbeiten muss, kann die Krise nicht kurzfristig überwunden werden. Vielmehr gestaltet sich eine wirksame Therapie aufwändig und zeitintensiv. Ein mehrwöchiger Aufenthalt in einer auf die Behandlung von Burnout spezialisierten Klinik ist bei einem voll ausgebildeten Syndrom unumgänglich. In der Folge ist in der Regel eine längerfristige Behandlung in Form von Psychotherapie und physikalischer Therapiemaßnahmen sowie ggf. auch eine medikamentöse Therapie zwingend erforderlich.
Doch so weit muss es nicht kommen. Wer sich selbstkritisch beobachtet, Warnsignale ernst nimmt und den Mut zur Veränderung findet, erarbeitet sich eine neue Perspektive, statt in der Abwärtsspirale zu enden. Zum Beispiel durch die Auseinandersetzung mit den eigenen inneren Antreibern und den Aufbau von mentalen, instrumentellen und regenerativen Stresskompetenzen.
Anzeichen ernst nehmen, Mut zur Veränderung fassen, dazulernen und so der Abwärtsspirale entgehen
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