Jammern und stöhnen helfen nicht gegen Stress. Und doch jammern und stöhnen wir lieber munter vor uns hin anstatt Veränderungen in unserem Denken und Verhalten auf den Weg zu bringen. Das hat jedoch nichts mit persönlicher Schwäche oder gar Versagen zu tun, sondern mit komplexen Zusammenhängen im menschlichen Gehirn:
Wir fliegen quasi mit einem Autopiloten durch die Landschaften unsere Lebens. Die Flugrouten sind häufig bereits vor Jahrzehnten angelegt worden. Anpassungen der Routen an sich verändernde Landschaften nimmt der Autopilot nicht automatisch vor. Vielmehr versucht er sogar, Eingriffe in seine Programmierung abzuwehren. Sie können also nur etwas verändern, wenn Sie Ihren Autopiloten überlisten bzw. auf bestimmten Routen ganz abschalten.
Ihr bester Moment, damit anzufangen und damit auch anzufangen, mit etwas aufzuhören, ist jetzt. Sie müssen nur selbst entschlossen sein, etwas zu verändern. Denn anders als bei einem realen Autopiloten kann Ihnen niemand von außen eine neue neurobiologische Software aufspielen. Vielmehr braucht es Ihre Selbstmotivation, um neue Routen anzulegen und so Schritt für Schritt die Person zu werden, die Sie eigentlich sein wollen.
Als Einstieg kann ein Logbuch dienen, dem Sie ab sofort alles anvertrauen, was Ihnen im Zusammenhang mit Ihrem persönlichen Veränderungsprojekt einfällt. Ob Träume, Ziele, Empfindungen oder Erinnerungen. Starten Sie zum Beispiel mit einer Antwort auf die Frage "Was ist mein vordringlichstes Problem im Job und woran werde ich merken, dass es gelöst ist?". Jegliches Aufschreiben hat einen Doppelnutzen. Sie sind gezwungen, genauer zu formulieren, als wenn Sie nur so vor sich hindenken. Und es fließt aus Ihnen heraus und bleibt Ihnen gleichzeitig erhalten.
Ob Sie jetzt gleich losziehen und sich Ihr Logbuch kaufen oder nicht, wird Ihnen bereits viel über Ihre Veränderungsbereitschaft sagen. Weiter jammern und stöhnen oder Aufbruch zu neuen Routen: Das liegt ganz bei Ihnen.
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